Die Nachfrage nach Elektroautos steigt weltweit. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) wird Ihr Anteil am globalen Automarkt bis Ende dieses Jahres weniger als 20 Prozent betragen. Und da immer mehr Elektroautos auf den Straßen unterwegs sind, muss unbedingt eine Ladeinfrastruktur aufgebaut werden.
Wie sieht es mit Carports in Frankreich und Deutschland aus?
Die Länder der Europäischen Union sind der Tschechischen Republik bei der Förderung der Solarstromerzeugung auf Parkplätzen voraus. In Frankreich ist Mitte 2023 ein Gesetz in Kraft getreten, das den Betreibern von Parkplätzen vorschreibt, Solarpaneele auf ihren Parkplätzen zu installieren, sofern die Kapazität des Parkplatzes 80 Stellplätze oder mehr beträgt. Nach Angaben der französischen Regierung könnten die so geschaffenen Photovoltaik-Parkplätze etwa neun bis elf Gigawatt Energie erzeugen. Das ist fast so viel wie zehn Atomreaktoren.
Im benachbarten Deutschland wurde in den letzten zwei Jahren in den Bundesländern Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Hessen die Verpflichtung zur Installation von Photovoltaikanlagen auf gewerblich genutzten Freiflächen erlassen. Die Parameter der einzelnen Regelungen variieren je nach Bundesland. Die Mindestanzahl der Stellplätze liegt zwischen 35 und 100.
Während in Deutschland diese Vorschrift nur für neue Parkplätze gilt, wird in Frankreich das Gesetz auf bestehende Stellplätze ausgedehnt. Interessant: Würde diese Regelung auch für bestehende Parkplätze in Deutschland gelten, könnte laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE fast ein Viertel der 215 Gigawatt Photovoltaik-Leistung, die die Bundesregierung bis 2030 installieren will, auf Parkplätzen entstehen.