Auswahl von Grundstücken für PV-Anlagen
Die richtige Standortwahl ist entscheidend. Dabei werden die Ausrichtung, die Erreichbarkeit, die Raumplanung und die Umweltgrenzwerte bewertet. Moderne Technologien wie Drohnen helfen dabei, die Ausrichtung zu präzisieren und die Entscheidungsfindung in dieser Phase des Projekts zu erleichtern.

Studie für den Bau einer Photovoltaikanlage
- Vermessung des Standorts mit einer Drohne
Drohnen liefern genaue und aktuelle Daten über das Gelände oder die Dächer, auf denen die Photovoltaikanlage gebaut werden soll. Dadurch lassen sich potenzielle technische Hindernisse schnell identifizieren, aber sie dienen auch dazu, den aktuellen Zustand des Grundstücks oder des Daches zu erfassen.
- Administrative Studie
Die administrative Bewertung des Grundstücks deckt Risiken des Projekts auf und beseitigt diese, wodurch unnötige Investitionsverluste vermieden werden und eine effektive Entscheidung bei der Auswahl des Investitionsvorhabens getroffen werden kann. Ein erfahrenes Team bewertet den Standort unter den Gesichtspunkten Gesetzgebung, Naturschutz, Netz- und Infrastrukturverfügbarkeit.
- Technische Studie
Die technische Studie bewertet die Möglichkeiten der Platzierung einer Anlage auf dem Grundstück oder Dach.
Bei Bodenanlagen werden das Gelände, sein Zustand, die Ausrichtung und Neigung des Grundstücks sowie gegebenenfalls seine Verschattung bewertet. Anschließend wird eine technische Lösung erstellt – vom vorläufigen Entwurf der PV-Anlage über das vorläufige Layout der Module und die Platzierung der Zugangs- und Wartungswege bis hin zu einer detaillierteren Spezifikation der Lösung. Aus diesem Entwurf lassen sich auch eine grobe Schätzung der installierten Leistung in MWp und der jährlichen Produktion der Anlage in MWh berechnen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Entwurf für den Anschluss an das Verteilungsnetz.
Bei Dach-PV-Anlagen werden zusätzlich die Tragfähigkeit des Daches und die Brandsicherheit bewertet.
- Wirtschaftlichkeitsstudie
Die Wirtschaftlichkeitsstudie vergleicht die Kosten und Erträge des Projekts und bewertet potenzielle wirtschaftliche Risiken. Dabei werden die Investitionskosten (Grundstück, Technologie, Installation und damit verbundene Verwaltungskosten) und die Betriebskosten (Kosten für Service, Wartung, Überwachung und Versicherung) berücksichtigt, während zu den Einnahmen vor allem die Erlöse aus dem Verkauf von Strom und gegebenenfalls Einsparungen beim Eigenverbrauch gehören. Ferner werden die Auswirkungen des Marktes, der Gesetzgebung und der finanziellen Stabilität analysiert. Standardmäßig werden Szenarien und Sensitivitätsanalysen verwendet.

Dokumentation und Baugenehmigung (1–3 Jahre)
Umfasst die komplette Erschließung des Grundstücks, einschließlich Änderungen des Bebauungsplans, Umweltverträglichkeitsprüfung, IGP und Einholung der Baugenehmigung.
Ausführungsdokumentation (2–3 Monate)
Erstellung der endgültigen Projektdokumentation für den Bau, des Budgets und der Stückliste (sog. Bill of Material).
Kauf der PV-Komponenten (2–3 Monate)
In der Kaufphase werden die Auswahl, Bestellung und Lieferung der wichtigsten Teile der Solaranlage – Module, Konstruktion, Wechselrichter, Verkabelung, Verteilerstationen, Schalttafeln – geklärt. Der Schwerpunkt liegt auf Qualität, Preis und pünktlicher Lieferung.
Bau der PV-Anlage (2–3 Monate)
Der eigentliche Bau der Solaranlage dauert relativ kurz, nur wenige Wochen bis einige Monate, und umfasst die Montage der Konstruktionen, Module, Elektroinstallationen und Sicherheitsvorrichtungen. Am Ende steht eine physisch fertige PV-Anlage. Diese Phase umfasst vor allem die Einrichtung der Baustelle, die Vorbereitung des Untergrunds (bei Bodenanlagen beispielsweise die Einebnung des Geländes) und die anschließende mechanische Installation aller Komponenten. Anschließend folgen Aushubarbeiten für die Verkabelung, die Verlegung und Verteilung der Kabel sowie die komplette Elektroinstallation. Der Bauverlauf wird von einem oder mehreren Bauleitern überwacht, denen ein Projektleiter vorsteht, der die Koordination des Baus und die Kommunikation mit dem Kunden sicherstellt.

Inbetriebnahme einer PV-Anlage (4–12 Monate)
- Bauabnahme
Nach Abschluss der Bauarbeiten erfolgt die Abnahme durch die zuständige Bauaufsichtsbehörde und – sofern erforderlich – weitere Stellen (z. B. Brandschutz/Feuerwehr, Arbeitssicherheit). Etwaige Restpunkte werden abgearbeitet; As-built-Unterlagen und Betriebs-/Wartungshandbücher werden übergeben.
- Markt- und Behördenregistrierungen
In Deutschland ist keine „Erzeugungslizenz“ erforderlich. Zwingend ist jedoch die Registrierung im Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur für Anlage und Betreiber. Abhängig vom Vermarktungsmodell werden zusätzlich ein Stromliefer- bzw. PPA-Vertrag abgeschlossen und ggf. bilanzielle Prozesse mit dem Lieferanten/Bilanzkreisverantwortlichen eingerichtet.
- Netzanschluss und vorläufige Freigabe
Mit dem Verteilnetzbetreiber (VNB) werden Netzanschlusszusage und -vertrag finalisiert; Zählerplatz, Messkonzept, Fernwirktechnik/Telemetry und Schutzkonzept entsprechen den TAB sowie den einschlägigen VDE-Anwendungsregeln (z. B. VDE-AR-N 4105/4110/4120). Nach bestandenen Inbetriebsetzungs- und Schutzprüfungen kann der VNB – falls vorgesehen – eine vorläufige Parallelbetriebsfreigabe für den kommissionellen Betrieb erteilen.
- Endgültige Betriebsfreigabe (Dauerparallelbetrieb)
Im Rahmen der Inbetriebnahme werden Konformitäts- und Funktionstests (u. a. Anti-Islanding, Spannungs-/Frequenz-Richtlinien, Blindleistungs-/Volt-VAR-Fähigkeit, Schutzrelais) dokumentiert; bei Bedarf findet eine Witness-Prüfung des VNB statt. Nach erfolgreicher Prüfung erteilt der Netzbetreiber die endgültige Betriebsfreigabe (Dauerparallelbetrieb). Der Betreiber meldet die Anlage in den gewählten Vermarktungsprozessen final an; mit dem Commercial Operation Date (COD) beginnt die kaufmännische Abrechnung gemäß PPA bzw. Liefervertrag sowie der Regelbetrieb mit Monitoring, Reporting und planmäßiger Instandhaltung.

Aggregation, Speicherung, Monetarisierung
Moderne PV-Anlagen sind längst nicht mehr nur Erzeuger, sondern Flexibilitätsanbieter. Energie kann gespeichert, für den Eigenverbrauch genutzt oder zu vorteilhaften Konditionen am Markt vermarktet werden. Eine Schlüsselrolle übernehmen Batterie-Energiespeichersysteme (BESS) in Verbindung mit intelligentem Energie- und Flexibilitätsmanagement (z. B. Dispatch, Direktvermarktung, Spot/Intraday). Diese Kombination erschließt zusätzliche Erlösströme und erhöht die Wirtschaftlichkeit der Anlage.
Wartung
Für die langfristige Effizienz einer PV-Anlage ist regelmäßige Wartung entscheidend – darunter Modulreinigung, Vegetationsmanagement und Systemchecks (z. B. Prüfungen von Wechselrichtern, Schutz- und Überwachungstechnik). Unsere Greenbuddies-Teams übernehmen die Wartung sowohl für Freiflächen- als auch Dachanlagen.

