Greenbuddies Tipps – Februar 2022

Greenbuddies-Projekt in Belgien

Greenbuddies beteiligen sich an PV-Anlage auf mehreren Dächern in Belgien

Wir möchten ein Projekt auf der Anlage eines Investors vorstellen, der ein Global Player auf dem Stahlmarkt ist, dessen Tätigkeitsbereich von Edelstahl über Elektrostahl bis hin zu Spezialstahl reicht. Seine Fabriken decken etwa 27 % des weltweiten Umsatzes auf dem Edelstahlmarkt ab. Da die Stahlherstellung einen hohen Energieverbrauch hat, beschloss der Investor, auf den Dächern, Freiflächen und Autohöfen seines Standorts große PV-Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 23 MWp zu installieren.

Greenbuddies hat bereits dutzende von Megawatt auf Dächern in ganz Europa errichtet, aber dieses Mal mussten wir ganz neue Hindernisse überwinden:

Arbeiter auf der Greenbuddies-Projektseite

Hindernisse, die das Greenbuddies-Team überwinden musste:

  • Lange DC-Strangstrecken (da die Wechselrichter nur an zwei Stellen auf dem Boden neben den Umspannwerken stehen) – die längste einzelne Strangstrecke beträgt 400 m

  • Die PV-Paneele befinden sich auf den Dächern von unterschiedlich hohen Produktionshallen (Gebäudehöhen zwischen 15 m und 35 m)

  • Alle Arbeiten mussten bestens abgesichert erfolgen. Aus Sicherheitsgründen musste auf den Dächern oft mit Klettergurten gearbeitet werden.

  • Die Planung erforderte eine frühzeitige Vorbereitung und tägliche Abstimmung zwischen der Herstellerfirma – EPC – und dem Montagepartner (unserem verantwortlichen Bauleiter), da die Halle für kurze Zeit geschlossen werden musste, während das Material per Kran auf das Dach gehoben wurde

  • Die Kabel wurden sogar über zwei Kabeltrassen, welche die Produktionshallen verbinden, geführt – die Arbeiten wurden von Gabelstaplerbühnen aus durchgeführt

  • Aufgrund der Beschaffenheit des Produktionsbereichs wurden verschiedene Maschinen eingesetzt, von einem drehbaren Teleskoplader über Autokräne bis hin zu geländegängigen Plattformen

  • Die Arbeiten erstreckten sich über einen Zeitraum von fast 9 Monaten (Mai 2021 bis Januar 2022), da gleichzeitig die Dacheindeckung erneuert wurde.

Die in der Provinz Limburg installierte PV-Anlage hat eine Gesamtkapazität von 23 MWp mit einer jährlichen Energieproduktion von 20,3 GWh. Dadurch werden 7300 Tonnen CO2-Emissionen vermieden, was den Emissionen von 5900 durchschnittlichen Haushalten entspricht. Der Investor verbraucht mindestens 97 % des erzeugten Stroms direkt auf seinem Grundstück. Für dieses Projekt hat der Investor finanzielle Unterstützung (grüne Zertifikate) von der flämischen Regierung erhalten.

Dank dieses erfolgreichen Abschlusses erhielten wir den Zuschlag für ein sehr ähnliches Projekt in Italien in der Fabrik eines LKW-Herstellers.

Floating PV – Eine erneuerbare Option für ansonsten ungenutzte Wassermassen

Neben Freiflächen- und Aufdachanlagen sind schwimmende Solarsysteme die dritte und jüngste Säule des globalen PV-Marktes. Im Jahr 2020 gab es bereits rund 350 in Betrieb befindliche Anlagen in 35 Ländern, mit einer kumulierten Kapazität von etwa 2,6 GW. Schätzungen zufolge werden bis zum Jahr 2025 weltweit rund 10 GW solcher Anlagen installiert sein. Die größten Anlagen werden in Asien gebaut, und in diesem Jahr wurde in China ein schwimmender PV-Park mit 320 MW in Betrieb genommen, der etwa zehnmal so groß ist wie die bisher größte PV-Anlage des Landes.

Europa hinkt noch hinterher, obwohl es Länder gibt, die der Nutzung von Wasser für die Photovoltaik näher gekommen sind, wie die Niederlande. Hier gibt es mehrere Anlagen mit einer Gesamtleistung von 10 MW, und vor kurzem wurden zwei neue Solarparks fertiggestellt. Einer mit einer Leistung von fast 30 MW und einer mit über 40 MW in Sellingen.

Anschauliches Foto, Quelle: keyscience.org

Deutschland zählt die schwimmende Photovoltaik zu seinen Prioritäten bei der Innovationsförderung – im April finden auch sogenannte Innovationsausschreibungen für schwimmende Solarkraftwerke statt. Insgesamt fördert die Bundesregierung in dieser Runde 50 MW, allerdings in kleineren Anlagen von bis zu 2 MW.

Obwohl Photovoltaikanlagen auf dem Wasser rund 25 % mehr Investitionen erfordern als Anlagen an Land, hat die schwimmende Photovoltaik mehrere klare Vorteile:

  • PV-Anlagen beanspruchen kein Land, abgesehen von dem begrenzten Platz, der für den Schaltschrank und den Netzanschluss benötigt wird.

  • Es gibt keine festen Strukturen, so dass ihre Deinstallation und Entfernung am Ende ihrer Nutzungsdauer einfach ist

  • Die teilweise Abdeckung der Tanks kann die Verdunstung des Wassers reduzieren.

  • Die natürliche Kühlung durch die Wasseroberfläche erhöht den Wirkungsgrad der Paneele im Bereich von ca. 8-10 Prozent.

  • Ein schwimmendes Kraftwerk kann als feste Anlage oder mit Nachführsystemen gebaut werden, so dass die Paneele gedreht werden können, um der Sonne zu folgen, und die Anschaffung eines Nachführsystems für schwimmende Kraftwerke stellt einen geringen Preisunterschied dar (Dank eines einfacheren Designs und einer einfacheren Konstruktion), während der Energiegewinn zwischen 15 und 25% liegen kann.

Schwimmendes Projekt in den Niederlanden, Foto mit freundlicher Genehmigung von Floating Energy

Sowohl Süßwassergebiete als auch das Meer sind für Photovoltaikanlagen geeignet, in der Tschechischen Republik werden sie jedoch meist auf gefluteten Kohlegruben errichtet. Da sich die tschechische Wirtschaft ebenfalls von der Kohle abwendet, wurden und werden zahlreiche Gewässer angelegt, von denen einige zur Erholung genutzt werden, während andere ihre Rolle als Energiequelle nicht aufgeben werden. Um diese Chance zu nutzen, haben wir uns mit Floating Energy zusammengetan, einem niederländischen Unternehmen, das auf seinem Heimatmarkt Erfahrung im Bau von schwimmenden PV-Anlagen hat. Gemeinsam bereiten wir uns auf die Zusammenarbeit mit einigen großen tschechischen Akteuren vor, um schwimmende Kraftwerke auf Gewässern in der Größenordnung von mehreren zehn Megawatt zu entwickeln.

Greenbuddies Charging war im Einsatz, damit die Sonnentherme Lutzmannsburg die Sonne zur Stromerzeugung nutzen kann!

Die Sonnentherme Lutzmannsburg zählt zu Europas führenden Baby- und Kleinkindertherme. Mit Zahlreichen Rutschen, parkähnlicher Liegelandschaft im Outdoorbereich mit dutzenden Attraktionen und natürlichem Schatten, der Relax World und Saunalandschaft finden aber auch die Jugendlichen und Erwachsenen ihren Spaß in der Sonnentherme.

Damit die Sonnentherme die verfügbare Parkplatzfläche effizient zur Energiegewinnung nutzen kann, wurde der Bau einer Photovoltaik-Carportanlage beschlossen. Die Anlage umfasst insgesamt 454 überdachte Parkplätze, die nicht nur grüne Energie produzieren, sondern auch Schutz vor Sonnen und Niederschlag für die geparkten Fahrzeuge bieten. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir nicht nur den größten PV-Carport in Österreich, sondern auch eine der größten Photovoltaik-Anlagen des gesamten Landes, gebaut haben.

Übersicht Sonnentherme Luzmannsburg – Installation von Carports, EV-Ladegeräten

Die Herausforderung der Greenbuddies Charging s.r.o. war es, im Auftrag der Firma E-König aus Bad Vöslau, nicht nur das Projekt zu errichten, sondern die komplette Projektierung zu übernehmen, den Einkauf des benötigten Materials zu organisieren, bei den Verhandlungen für die Baugenehmigung mitzuwirken und schlussendlich das Projekt in mehreren Bauphasen inkl. allen DC-Elektroarbeiten fertigzustellen.

Trotz mehrerer schwierigen Umstände, wie z.B. das im Nachhinein vorgeschriebene ökologische Entwässerungssystem, COVID-19 Lockdowns in Österreich, der Suez-Kanal-Krise und die damit verbundenen Verzögerungen in der Lieferkette, dem laufender Betrieb der Sonnentherme in der Ferienzeit und das Benötigen der vollen Parkplatzkapazität, können wir mit stolz auf das Projekt zurückblicken. Alle Schwierigkeiten, die bei einem Projekt solcher Größenordnung und Schwierigkeitsgrad unumgänglich sind, konnten zur vollsten Zufriedenheit des Kunden gelöst werden und das Projekt konnte somit plangemäß vor dem Jahresende 2021 fertiggestellt werden. Somit haben wir einmal mehr gezeigt, wir sind die „Unstoppables“!

An dieser Stelle möchten wir allen unseren Partnern für die Mitwirkung und Fertigstellung des Projekts danken und hoffen auf eine fruchtbare und erfolgreiche Zusammenarbeit an künftigen Projekten.

DATEN & FAKTEN:

  • Bauzeit: März bis Oktober 2021, Vollbetrieb ab Dezember 2021

  • Durch Greenbuddies Charging entworfenes Regenrinnensystem, welches optisch sehr elegant und passend für das Carport erscheint

  • Durch Greenbuddies Charging entworfenes futuristisches LED-Beleuchtungssystem inkl. Montage

  • Realisierung der vorgeschriebenen Einspeisebegrenzung auf 50kW: Lieferant Firma Gantner. 

  • Eigenbedarf: ca. 99% gedeckt

  • Abdeckung: Anlage deckt ca. 30% des Strombedarfes der Sonnentherme und des Hotels Sonnenpark

  • Gesamt-Investition: ca. € 2,5 Mio. 

  • Dieses Projekt wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert.